Wie können Banken profitabel wachsen?
Trotz weltweit steigender Vermögen wird der Druck auf die Margen in der Banking-Industrie zunehmend stärker.
Dies ist einerseits auf die steigenden Kosten für die Implementierung regulatorischer Anforderungen, die hohe Komplexität in der Abbildung eines breiten Produkt- und Service-Spektrums für ein individuelles Kundenerlebnis sowie die Investitionen in eine verstärkte Digitalisierung der Kundenbetreuung zurückzuführen. Andererseits erwarten Kunden sinkende Gebühren durch einen zunehmenden Grad der Technologisierung, verstärkten Wettbewerb mit Non- bzw. Near-Banks und zunehmendem Standardisierungsgrad.
Einige zentrale Massnahmen in verschiedenen Bereichen helfen Finanzinstituten dabei, diese Herausforderungen nachhaltig zu managen:
Wachstumsprogramme
Erfolgreiches Wachstum erfordert eine kontinuierliche und umfassende Überprüfung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit und ‑positionierung entlang verschiedener Business-Treiber. Hierzu ist eine umfangreiche und systematische Analyse der Business-Score-Card und ein Vergleich mit Industrie-Benchmarks von zentraler Bedeutung. Die Ergebnisse erlauben eine Identifikation von ersten Ansatzpunkten für Optimierungspotenziale als Basis für eine weitere Diskussion und Priorisierung anhand von Scoring Modellen. Impact-Simulationen und holistische Business-Case-Betrachtungen erlauben Rückschlüsse auf zusätzlich zu generierende Erträge. Die daraus abgeleitete, zielgerichtete Definition, Umsetzung und Erfolgsmessung von Business-Development-Massnahmen stellt die Basis für eine nachhaltige und positive Geschäftsentwicklung dar.
Kundensegmentierung, ‑profiling und ‑reisen
Nur der Auf- und Ausbau sowie Erhalt von langjährigen, stabilen Kundenbeziehungen führt zu einem nachhaltigen und profitablen Geschäftsmodell. Hierfür ist es unbedingt erforderlich, die Kunden sowie deren Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen, um basierend darauf ein passendes Produkt- und Service-Angebot über die entsprechenden Kanäle zur richtigen Zeit bereitzustellen und Kunden individualisiert darauf anzusprechen. Systematische Analyse von Kundendaten‑, zum Beispiel mittels statistisch-mathematischer Modelle und KI, helfen dabei Kundensegmente, ‑cluster und ‑profile zu erkennen, darauf basierend intelligente „Front-to-Back“- und wo immer möglich digitalisierte Kundenreisen zu schaffen sowie eine effektive und effiziente Produktpalette bereitzustellen.
Produkt- und Serviceangebot
Es ist nicht einfach, den richtigen Mix aus modular aufgebauten, kundenspezifischen, hochmargigen Services auf der einen und einem möglichst standardisierten Produkt- und Service-Angebot auf der anderen Seite zu finden. Sowohl Breite als auch Tiefe des Offerings sind, vor dem Hintergrund des aktuellen und des zukünftig angestrebten Kunden-Portefeuilles, in regelmässigen Abständen kritisch zu hinterfragen. Die Digitalisierung kann wertvolle Hilfestellungen bei der effizienten Bereitstellung individualisierter Services leisten
Management von Preis- und Sonderkonditionen
Das systematische Preismanagement mit strategischen, taktischen und operativen Massnahmen stellt einen wichtigen Ertragshebel für erfolgreiche Unternehmen dar. Das gemeinsame Erarbeiten von preisstrategischen Grundsätzen und Richtlinien, die professionelle Orchestrierung von Preisstrukturen, ‑modellen und ‑niveaus, der unterstützende Einsatz von Pricing-Simulationstools sowie das zur Verfügung stellen von Sonderkonditionen-Rechnern, ‑Workflows oder ‑Richtlinien bietet viel zusätzliches Ertragspotenzial. Pricing-Audits bzw. Health-Checks können dabei helfen, sehr schnell Optimierungspotenziale aufzuspüren und diese für sich zu heben.
Profitabilitätsmanagement
Eine holistische, die Gesamtkundenbeziehung in den Fokus von Vertriebsmassnahmen, ‑messung und ‑steuerung rückende Betrachtungsweise, hat Vorteile für Kunden, Kundenberater, Management sowie die Organisation insgesamt. Ein systematisches Benchmarking von Kundenprofitabilität, die Definition von Zielmargen-Bändern, die Vertriebsunterstützung durch Sales Leads, die Aktivitäten- und Erfolgsmessung durch ein Steuerungscockpit sowie ein strukturiertes Change-Management sind Erfolgsgaranten für einen next-level-Vertrieb. Nur wenn die Gesamtkundenbeziehung in den Fokus von Vertriebsmassnahmen gerückt wird, um die durchschnittliche Profitabilität pro Kunde zu steigern, kann das volle Ertragspotenzial erschlossen werden.
Beratungs- & Vertriebsmanagement
Ganzheitliche 360-Grad-Kundenberatung rund um Finanzen, Vorsorge und Absicherung, Verständnis für unterschiedliche Bedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen, Zugang zu Information und Beratung wann, in welcher Intensität und über welchen Kanal man das möchte; welcher Kunde wünscht sich das nicht? In den meisten Fällen erhält man jedoch Produktberatung bzw. ‑verkauf und lediglich durchschnittliche Service-Qualität über alle Sales-Phasen hinweg. Ziel muss jedoch ein holistisches Beratungserlebnis für den Kunden sein, um die bestehenden Kundenpotenziale systematisch herauszuarbeiten, die richtigen Services mit der passenden Nutzenargumentation an der Hand zu haben, somit für eine grössere Kundenzufriedenheit und ‑bindung zu sorgen, um schlussendlich die Erträge deutlich steigern zu können. Nur ein ganzheitlicher 360-Grad-Kundenbetreuungsansatz erlaubt es die kundenindividuellen Bedürfnisse und Erwartungen zu identifizieren und durch zielgerichtete Angebote das volle Ertragspotenzial auszuschöpfen.
Kampagnenmanagement
Ein strukturierter Kampagnenmanagement-Prozess kann Erfolgs- und Abschlussraten signifikant steigern. Er erfordert neben der Identifikation und Definition von Vertriebspotenzial-Themen aber auch eine end-to-end-Betrachtung aller Vertriebsaktivitäten, die klare Definition von Aufgaben, Rollen, Verantwortlichkeiten, Lieferobjekten und Timelines sowie die Sicherstellung des Alignments über alle Vertriebskanäle hinweg.
Digitale Transformation
Die zunehmende Digitalisierung führt zu signifikanten Veränderungen im Denken und Handeln hybrider Kunden. Vielfach schaffen es Unternehmen lediglich einzelne Elemente in der Wertschöpfungskette zu digitalisieren. Die grossen Potenziale der Digitalisierung und auch der digitalen Transformation liegen jedoch in einer gesamthaften, vom Kundenbedürfnis aus gedachten Digitalisierung aller Front-to- Back-Prozesse sowie der entsprechenden strukturellen Aufstellung des Unternehmens und einem Mitarbeiter-Mindset, das den Kunden in das Zentrum des Denkens und Handelns rückt. Nur eine Adaption und Ausrichtung des Unternehmens auf diese „neuen“ Kunden ermöglicht es im „relevant set“ dieser Kunden zu sein, die grössten Effizienzgewinne bei gleichzeitig erhöhter Kundenservice-Orientierung zu erzielen und damit langfristigen Erfolg sicherzustellen.
Praxisbeispiel
Consileon unterstützte eine Privatbank bei der Einführung eines holistischen Profitabilitätsmanagement-Ansatzes zur systematischen, zielgerichteten Erschliessung zusätzlicher Ertragspotenziale und damit einer Steigerung der Profitabilität.
Die Kundenbasis wies eine breite Streuung bzw. grosse Heterogenität hinsichtlich relevanter KPIs wie Kundengrösse (AuM), Kundenstruktur, Produkt- und Service-Nutzungsverhalten, Betreuungsintensität, Ergebnisbeitrag, Profitabilität und Marge auf. Es sollten mögliche zusätzliche Ertragspotenziale identifiziert, Business-Case-Szenarien simuliert und anschliessend ein holistischer Profitabilitätsmanagement-Ansatz implementiert werden.
Projektvorgehen bei Consileon
- Schaffung von Transparenz zur Systematik, Breite sowie Tiefe von Profitabilitäts-/Margenanalysen und deren Distribution
- Identifikation eigener margenbezogener Position durch Benchmark-Vergleiche gegen das Markt- und Mitbewerberumfeld (Analyse der aktuellen Margensituation entlang von (Kunden)Segmenten, Produkten/Services und RM-Portfolios)
- Generierung eines Überblicks hinsichtlich Best-/Mid-/Worst-Performer entlang verschiedener Dimensionen
- Festlegung Benchmark-basierter Margen-Zielbänder für Kunden(portfolios)
- Bereitstellung flankierender Massnahmen für Kundenberater zur systematischen Unterstützung der Zielmargenerreichung bei „Outliern“
- Einführung eines Aktivitäten- und Ergebnis-Reportings als Management-Informations- und Steuerungsinstruments
- Integration zentraler Profitabilitäts-/Margen-KPIs in das bestehende RM-/Management-Cockpit
Neugierig?
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