Ope­ra­tional Excel­lence in der Hypothekarfinanzierung

Tags // 

Der Schweizer Hypo­the­kar­markt im Wandel – Ope­ra­tional Excel­lence als Grund­lage für lang­fris­tigen Erfolg

In den ver­gan­genen Jahren haben zahl­reiche makro­öko­no­mi­sche Ent­wick­lungen den Schweizer Hypo­the­kar­markt signi­fi­kant ver­än­dert. Finanz­in­sti­tute müssen nun­mehr die Opti­mie­rung ihres Hypo­the­kar­ge­schäfts holis­tisch planen und umsetzen, um recht­zeitig eine effi­zi­ente und ska­lier­bare Orga­ni­sa­tion für den nächsten Wachs­tums­schub sicher­zu­stellen. Mit dem Consileon-Bench­mar­king und dem Consileon-Rei­fe­grad­mo­dell erfahren Sie, wo Ihr Institut auf exzel­lentem Niveau arbeitet – und ob Poten­ziale unge­nutzt bleiben.

Tur­bu­lente Jahre im Schweizer Hypothekarmarkt

Die letzten Jahre waren nicht ein­fach für Schweizer Hypo­the­kar­kre­dit­geber. Zahl­reiche makro­öko­no­mi­sche Ver­än­de­rungen haben dazu geführt, dass sich der Markt erheb­lich ver­än­dert hat. Die Immo­bi­li­en­preise sind seit dem vierten Quartal 2019 um 20 Pro­zent gestiegen. Zugleich erreichte die Infla­tion in der Schweiz 2022 (2,8 Pro­zent) und 2023 (2,1 Pro­zent) ein Niveau, das es seit der Finanz­krise nicht mehr gegeben hatte. Zusätz­lich wurde der SNB-Leit­zins aber­malig ange­passt, von minus 0,75 Pro­zent im zweiten Quartal 2022 auf 1,75 Pro­zent im zweiten Quartal 2023 und schliess­lich 0,25 Pro­zent im zweiten Quartal 2025. Dar­über hinaus kommen neue regu­la­to­ri­sche Anfor­de­rungen hinzu, zum Bei­spiel zum Thema Nach­hal­tig­keit. Die Selbst­re­gu­lie­rung der Schwei­ze­ri­schen Ban­kier­ver­ei­ni­gung (SBVg) für Anbieter von Hypo­theken zur För­de­rung der Ener­gie­ef­fi­zienz ist im Umfang noch limi­tiert, gleich­wohl dürften sowohl die Kri­te­rien als auch der Umfang in den nächsten Jahren suk­zes­sive nach dem euro­päi­schen Vor­bild erwei­tert werden.

Auf Kun­den­seite macht sich eine zuneh­mende Zurück­hal­tung beim Kauf von Immo­bi­lien bemerkbar, da diese durch die Infla­tion und den Preis­an­stieg für viele nur noch schwer finan­zierbar sind. Das Markt­wachstum hat sich im Jahr 2024 auf knapp zwei Pro­zent redu­ziert, sodass das Ver­län­ge­rungs- und Über­nah­me­ge­schäft für Finanz­in­sti­tute zukünftig stärker an Bedeu­tung gewinnen wird. Sowohl die fort­schrei­tende Digi­ta­li­sie­rung als auch die Frag­men­tie­rung der Wert­schöp­fungs­ketten durch digi­tale Player führt letzt­lich zu ver­än­derten Kun­den­er­war­tungen: Digital first ist längst nicht mehr optional und wird auch bei Hypo­theken erwartet.

Der Schweizer Hypothekarmarkt im Wandel

Von kurz­fris­tigen Opti­mie­rungen und bedingter Transparenz

All diese Ver­än­de­rungen erhöhen den Druck auf die Margen und führen zu einem sich stetig ver­schär­fenden Wett­be­werb um Markt­an­teile im Schweizer Hypo­the­kar­ge­schäft. Finanz­in­sti­tute haben darauf oft­mals mit kurz­fris­tigen oder tak­ti­schen Opti­mie­rungen reagiert, die jedoch selten Teil eines ganz­heit­li­chen Ansatzes waren. Dies führt zu Ver­bes­se­rungen für die Kunden, zum Bei­spiel durch eine schnel­lere Rück­mel­dung bei einem Antrag, aller­dings kann hin­sicht­lich der Effi­zienz oder des Kun­den­er­leb­nisses noch mehr erreicht werden. Es ist daher nicht über­ra­schend, dass ein hete­ro­gener Rei­fe­grad im Schweizer Hypo­the­kar­markt zu beob­achten und noch viel Poten­zial unge­nutzt ist.

Dies zeigte sich erst kürz­lich bei einer Schweizer Retail­bank: Die Bank hatte früh mit dem Aufbau einer digi­talen Kre­dit­au­to­bahn begonnen. Pro­ble­ma­tisch war aller­dings, dass die Digi­ta­li­sie­rung auf der bestehenden Kre­dit­richt­linie auf­baute, die über die Jahre immer kom­plexer geworden war, bei­spiels­weise durch diverse Aus­nah­me­kri­te­rien oder den Ansatz, jedes Geschäft zu prüfen. Dies ver­hin­derte eine effek­tive Digi­ta­li­sie­rung mit ent­spre­chenden Effi­zi­enz­ge­winnen und erhöhte die ope­ra­tiven Risiken, da immer noch manu­elle Work­arounds mög­lich waren. Unter Umständen wird dadurch auch das Kun­den­er­lebnis negativ beein­flusst, da die Zeit bis zu einer Rück­mel­dung je nach Fall erheb­lich variiert.

Auf­grund der Hete­ro­ge­nität im Markt war es für die Retail­bank jedoch schwierig, zu erkennen, wo sie im Ver­gleich zur Kon­kur­renz stand, obwohl der Schweizer Markt über­schaubar ist und die Teil­nehmer sich kennen. Hier konnte die Consileon-Bench­mar­king-Daten­bank mit zahl­rei­chen KPIs ent­lang des Hypo­the­kar­pro­zesses durch die ent­spre­chende Trans­pa­renz unmit­tel­baren Mehr­wert gene­rieren und – ergänzt um Best Prac­tices aus dem Aus­land – auch eine ent­spre­chende Ambi­tion für das Institut fest­legen. Für die Retail­bank zeigte sich, dass sie im Ver­gleich zur Kon­kur­renz eine bemer­kens­wert hohe Nicht­stan­dard­quote von rund 45 Pro­zent hatte, rund dop­pelt so viele Lie­gen­schafts- und Objekt­typen sowie eine umge­kehrte Bewil­li­gungs­struktur, in der viele Geschäfte in den obersten Gre­mien ent­schieden werden. Fak­toren, die ihren Ursprung in der kom­plexen Kre­dit­richt­linie haben. Basie­rend auf diesen Erkennt­nissen wurde ein kon­kretes Paket mit den fol­genden Mass­nahmen geschnürt:

Reduk­tion der Nicht­stan­dard­fälle durch Opti­mie­rung der Risi­ko­ka­te­go­rien mit­tels Ein­füh­rung von K.-o.-Kriterien

Redu­zie­rung der Lie­gen­schafts- und Objekt­typen von gut 30 auf 15 

Kali­brie­rung der Kre­dit­kom­pe­tenzen für eine stu­fen­ar­tige Bewilligungsstruktur

Diese Mass­nahmen führten dazu, dass die Nicht­stan­dard­quote um unge­fähr 50 Pro­zent redu­ziert und dem­entspre­chend Kapa­zität frei­ge­setzt wurde. Durch das objek­tive Bench­mar­king konnte nicht zuletzt auch dem internen Wider­stand gegen eine tie­fer­ge­hende Opti­mie­rung begegnet werden. 

Das Consileon-Rei­fe­grad­mo­dell als Wegweiser

Reines Bench­mar­king allein griffe aller­dings zu kurz. Es muss viel­mehr als Bestand­teil eines holis­ti­schen Ansatzes gesehen werden, da ansonsten nicht das volle Poten­zial von Effi­zienz oder Kun­de­n­er­fah­rung aus­ge­schöpft werden kann. Zum Bei­spiel führt die Digi­ta­li­sie­rung eines bestehenden Pro­zesses nicht zu den gewünschten Effekten, wenn die Orga­ni­sa­ti­ons­struktur nicht vor­gängig ent­spre­chend opti­miert und die Zahl der in den Pro­zess invol­vierten Teams redu­ziert wurde. Das von Consileon ent­wi­ckelte Rei­fe­grad­mo­dell ermög­licht es Finanz­in­sti­tuten, rasch eine Ein­schät­zung über den eigenen Rei­fe­grad im Hypo­the­kar­ge­schäft zu erhalten. Die zen­tralen Dimen­sionen sind hierbei: 

Auf Basis einer Erhe­bung des Status quo ent­lang dieser Dimen­sionen erfolgt eine indi­vi­du­elle Ein­stu­fung des Rei­fe­grads des betref­fenden Finanz­in­sti­tuts. Darauf auf­bauend kann ein kon­kreter Plan erar­beitet werden, der end to end abge­stimmte Mass­nahmen beinhaltet, die nahtlos inein­an­der­greifen und somit Ope­ra­tional Excel­lence sowie lang­fris­tigen Erfolg sicherstellen.

Ange­wendet auf eine inter­na­tional ope­rie­rende Pri­vat­bank aus der Schweiz hat sich gezeigt, dass das Institut ins­be­son­dere in den Berei­chen Richt­li­nien und Orga­ni­sa­tion je nach Standort unter­schied­lich auf­ge­stellt war. Die Kre­dit­richt­li­nien hatten andere Stan­dards und Kom­pe­tenz­stufen, und die Ver­ant­wort­lich­keiten in den Pro­zessen bezie­hungs­weise die Orga­ni­sa­tionen waren hin­sicht­lich der Three Lines of Defence (LoD) unter­schied­lich, was zu unnö­tiger Kom­ple­xität in den Pro­zessen geführt hatte. Mit­hilfe des Consileon-Rei­fe­grad­mo­dells konnten abge­stimmte Mass­nahmen erar­beitet werden, die zu einer Ver­ein­heit­li­chung der Orga­ni­sa­ti­ons­struk­turen an allen Stan­dard­orten geführt, die Kre­dit­richt­li­nien ver­ein­facht und stan­dar­di­siert sowie schliess­lich ent­spre­chende Effi­zi­enzen durch die opti­mierten Pro­zesse frei­ge­legt haben.

Consileon Reifegradmodell - Führende Praktiken für den Schweizer Markt

Fazit: Ope­ra­tional Excel­lence als Grund­lage für lang­fris­tigen Erfolg 

Um recht­zeitig eine effi­zi­ente und ska­lier­bare Orga­ni­sa­tion für den nächsten Wachs­tums­schub zu gewähr­leisten, müssen Opti­mie­rungen im Hypo­the­kar­ge­schäft end-to-end im Kon­text eines Rei­fe­grad­mo­dells vor­ge­nommen werden. Darauf auf­bauend kann anschlies­send die Digi­ta­li­sie­rung ziel­füh­rend vor­an­ge­trieben werden. Zur Unter­stüt­zung der Leis­tungs­mes­sung wie auch der Ent­schei­dungs­fin­dung müssen früh­zeitig spe­zi­fi­sche, auf die jewei­ligen Ambi­tionen des Insti­tuts abge­stimmte KPI-Ziele defi­niert und gemessen werden. 
Consileon Schweiz Ansprechpartner Pablo Paron
Wir gestalten gemeinsam mit unseren Kunden Ope­ra­ting Models, die heute wirken und morgen bestehen. 

Neu­gierig?

Consileon bietet Finanz­in­sti­tuten nicht nur die Mög­lich­keit, ihren Status quo zu ana­ly­sieren, son­dern lie­fert einen pass­ge­nauen Fahr­plan zur Opti­mie­rung ihres Hypo­the­kar­ge­schäfts für mehr Effi­zienz, Wachstum und ein bes­seres Kundenerlebnis.